Die Durchstrahlungsprüfung ist ein Verfahren das bildgebend ist und zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung (ZFP) dient , um Materialunterschiede darzustellen. Es wird dabei mit Röntgen- oder Gammastrahlung gearbeitet die aus einer dafür geeigneten Quelle, wie einer Röntgenröhre, dem Elektronenbeschleuniger mit Röntgentarget bzw. dem gammastrahlenden Radionuklid kommt. Die Dichte des Bauteils wird auf dem Röntgenfilm bildlich dargestellt. Dort dort zeigt sich ein Projektionsbild von dem zu untersuchenden Bauteil. Am Grad der vorhandenen Schwärzung kann eine unterschiedliche Materialdicke und -dichte erkannt werden. Je dicker bzw. dichter das Bauteil ist, desto geringer ist die Strahlung, welche es durchdringt und dadurch stellt sich diese Stelle auf dem Bild heller dar.
Anwendung der Durchstrahlungsprüfung
Die Durchstrahlungsprüfung wird zur Fehleraufdeckung im Inneren der Bauteile, genutzt, insbesondere sicherheitsrelevante Schweißnähte von Blechen, Behältern und Rohren werden damit überprüft. In Kraftwerken ist diese Methode ein Standardverfahren.
Die häufigsten durch eine Durchstrahlungsprüfung aufgedeckten Fehler sind Poren, Lunker, Steigerungen sowie Risse. Damit man diese Fehler gut erkennt, müssen die Intensität und Wellenlänge der Strahlen, die Dicke des Bauteils und die Belichtungszeit optimal aufeinander abgestimmt werden. Die Durchstrahlungsprüfung kurz RT genannt gem. DIN EN ISO 9712, ist dazu geeignet den Nachweis über volumenhafte Fehler zu erbringen. Unterschiede der Dichte zwischen einer Fehlstelle und dem Grundmaterial verdeutlichen den Fehler. Selbst feine Risse können bei einem geeigneten Einstrahlwinkelaufgetan werden. Kontrast und Auflösung des Röntgengerätes beeinflussen das Erkennen derartiger Details. Der Kontrast hängt von Dicke, Dichte, Material, Strahlenqualität/Energieintensität und dem Auflösungsvermögen sowie dem Typus des benutzten Films ab.
Die Beurteilung der Bildqualität bei der Durchstrahlungsprüfung erfolgt mittels Karten nach DIN EN ISO 19232-1:2013-12welche über sieben Drahtstege verfügen und in unterschiedlicher Breite über das Bauteil gelegt werden; die verwendeten Drahtdurchmesser sind jeweils um 1,25 mm voneinander abgestuft. Anhand des feinsten noch erkennbaren Drahtes kann die kleinste feststellbare Fehlergröße entdeckt werden.
Eigenschaften der Durchstrahlungsprüfung
Röntgen- sowie Gammastrahlen stellen elektromagnetische Wellen dar. Sie sind physikalisch den Lichtwellen gleich, haben aber deutlich kleinere Wellenlängen und natürlich damit höhere Frequenzen. Die kleinen Wellenlängen geben den Strahlen die Fähigkeit, zwischen die einzelnen Atome der Materie zu dringen und dann bei ausreichend hoher Frequenz auch durchzudringen (Die Bedingung ist, dass die Wellenlänge kleiner als der vorhandene Abstand der Atome im Kristallgitter ist). Beim Durchdringen werden die Wellen verschieden stark von Fehlern abgeschwächt und es zeigen sich bei der austretenden Strahlung Intensitätsunterschiede. Stahl wird bis circa 300 mm, Leichtmetall bis circa 400 mm bzw. Kupfer bis circa 50 mm durchdrungen. Das Durchdringungsvermögen von Röntgen- sowie Gammastrahlen ist desto höher, umso kleiner die Dichte eines Bauteils, die benutzte Wellenlänge und je stärker die Frequenz ist. Gammastrahlen haben im Allgemeinen größere Eindringtiefen, da sie über kürzere Wellen verfügen.